CANDIDA HÖFER

Candida Höfer, Municipal Calais I, 2001, C-Print, 155 x 172,5 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Mit ihren Fotografien untersucht Candida Höfer Formen und Strukturen von Räumen sowie die Bedeutung von Einzelheiten in diesen architektonischen Ordnungen. Hatte sie zu Beginn ihrer fotografischen Karriere verstärkt Menschen fotografiert, widmete sich die Fotokünstlerin im Laufe ihres Schaffens zunehmend dem Portraitieren von Räumen und Orten. Indem sie in ihren Arbeiten auf die Abwesenheit von Menschen verweist, betont sie umso mehr die Topographie und Architektur im Spiegel von Gesellschaft und Zeit. Welche Bedeutung kann ein Ort haben? Welche Anwendung liegt ihm zugrunde? Was ist Architektur? Candida Höfer portraitiert Räume als Reflexion ihrer Bedingung und derer, die den Raum als solchen überhaupt entstehen lassen. Bibliotheken, Konzert- und Theatersäle – sie alle verweisen auf etwas, das den Raum mit Funktion, Ton und Leben (er)füllt. Der Betrachter sieht nicht nur, er assoziiert und erfährt über das Bild hinaus seine eigene und kollektive Erfahrungswelt.

Candida Höfer wurde 1944 in Eberswalde geboren. Sie lebt und arbeitet in Köln.