FRIEDRICHSEN & THALMANN

Friedrichsen & Thalmann, Nicht das Viele, das Eine, 2015, Zweikanal-Videoprojektion (Details), © Fotostill: Friedrichsen & Thalmann
Friedrichsen & Thalmann, Nicht das Viele, das Eine, 2015, Zweikanal-Videoprojektion (Details), © Fotostill :Friedrichsen & Thalmann
Friedrichsen & Thalmann, Nicht das Viele, das Eine, 2015, Zweikanal-Videoprojektion (Details), © Fotostill :Friedrichsen & Thalmann
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In der Zweikanal-Videoprojektion „Nicht das Viele, das Eine“ beziehen sich Verena Friedrichsen und Kathrin Thalmann auf die biblische Erzählung der beiden Schwestern Maria und Marta aus dem Lukasevangelium (Lukas 10,38-42). In der christlichen Ikonographie werden die Schwestern als Sinnbild für die ursprünglich aus der griechischen Philosophie entlehnten Begriffe der Vita contemplativa und der Vita activa verstanden. Diese Interpretation übertragen die Künstlerinnen auf das gesellschaftliche Phänomen der Rastlosigkeit und Hetze. So beschreibt Friedrichsen die Figuren folgendermaßen: „Das Porträt der Maria, die Darstellung des kontemplativen Lebens, zeigt, dass dies nicht ‚Nichts-Tun‘ bedeutet, sondern höchste Konzentration. Maria lässt sich ganz auf eine Sache ein. Das Viele wird still, das Eine hat das Wort. Dabei findet sie Frieden und Harmonie. Ihr gelingt die Wahrnehmung für das Wesentliche.“ Neben der Darstellungen der zwei Frauen wird auch die Natur in ihrem langsamen, natürlichen Verfall gezeigt. Vegetabile Formen und Zustände verweisen auf den Rhythmus der Natur. Der Garten als Hortus conclusus, einem Seelenraum der Ruhe und Konzentration, wird ebenso deutlich. Bewusst werden Symbole verwendet, wie etwa das hinfallende Weinglas, die als Gleichnisse kultur- und zeitübergreifender Bilder stehen.

Verena Friedrichsen ist 1977, Kathrin Thalmann 1975 in München geboren. Beide leben und arbeiten in München.

Friedrichsen & Thalmann, Nicht das Viele, das Eine, 2015, Zweikanal-Videoprojektion (Details), © Foto: Ulrich Dohle