THOMAS STRUTH

Thomas Struth, Grafenberger Wald, Düsseldorf, 2006, C-Print, 265,7 x 600 cm, © Foto: Ulrich Dohle

Thomas Struths Werk besteht aus Themenkomplexen zu Menschen in klar definierter Umgebung, zu Straßenzügen, Stadtentwicklung oder der Natur. In seinen neuesten Arbeiten widmet er sich globalen Phänomenen und fotografiert technische Anlagen wie Kernreaktoren oder Raumschiffe. In seinen präzisen Fotografien geht es Struth um das (wechselseitige) Sehen und Wahrnehmen des scheinbar Bekannten, um einen unverstellten Blick auf die Welt als Lebensraum. Meist benutzt er eine Großbildkamera, wobei er auf eine digitale Bearbeitung weitgehend verzichtet. Im Zentrum von Struths Arbeiten steht das „präzise Sehen“ und insbesondere die Beziehung zwischen Betrachter und Objekt. Struth stellt in seinen Werkgruppen regelmäßig Sichtweisen auf überkommene fotografische Sujets in Frage, unterläuft Sehgewohnheiten und erweitert auf diese Weise den fotografischen Kunstbegriff. In seinen Serien zu Landschaften verweist er durch die Abwesenheit von Menschen geradewegs auf ihre Anwesenheit und ihren Einfluss auf die ländliche Umgebung. So etwa zeigt auch die Werkgruppe ‚Unbewusste Orte‘ Metropolen und bildet einen eigenständigen Beitrag zur Stadtanthropologie ab.

Thomas Struth ist 1954 in Geldern am Niederrhein geboren. Struth lebt und arbeitet in Berlin und New York.

Thomas Struth, Grafenberger Wald, Düsseldorf, 2006, C-Print, 265,7 x 600 cm, © Foto: Ulrich Dohle